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When Abstract becomes Form

Galerie Andreas Binder, Munich 2025

Die Gruppenausstellung When Abstract Becomes Form in der Galerie Andreas Binder zeigt Werke, die auf unterschiedliche Weise den spannungsreichen Übergang vom Abstrakten zur Form erforschen. Mit Werken von Julio Rondo, Matthias Meyer, Daniel Man, Jan Davidoff, Giovanni Castell, Christian Probst, Imi Knoebel, Gerhard Richter und Günther Förg wird ein breites künstlerisches Spektrum präsentiert, welches das Wechselspiel zwischen Immaterialität und Konkretion erfahrbar macht. Die Kunstwerke bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Konzeption und Manifestation. Abstraktion – verstanden als Idee, Gefühl oder Konzept – nimmt in ihren Werken konkrete Gestalt an, sei es durch Farbe, Struktur, Material oder symbolische Repräsentation.

JULIO RONDO (geb. 1952) lässt mit seiner Hinterglasmalerei das Abstrakte buchstäblich in greifbare Form übergehen, wobei Licht und Transparenz neue Ebenen der Wahrnehmung schaffen. MATTHIAS MEYER (geb. 1969) hingegen verleiht der Landschaft, die an der Grenze zwischen Figuration und Auflösung balanciert, eine emotionale Tiefe, die die Natur sowohl sinnlich als auch abstrakt erfahrbar macht.
DANIEL MAN (geb. 1969) reflektiert mit seinen urbanen und organischen Formen die Dynamiken der modernen Gesellschaft und öffnet damit den Dialog zwischen Abstraktion und sozialer Realität und JAN DAVIDOFFs (geb. 1976) abstrakte Arbeiten verschmelzen organische Strukturen mit malerischer Präzision und laden dazu ein, die Grenzen zwischen Materialität und Abstraktion auf faszinierende Weise neu zu erforschen.
GIOVANNI CASTELL (geb. 1962) setzt auf Monochromie und Reduktion, um das Unsichtbare sichtbar zu machen und Raum für kontemplative Betrachtung zu eröffnen und CHRISTIAN HORACIO PROBST (geb. 1986) beschäftigt sich in seinen Papierarbeiten und Skulpturen mit der pseudodigitalen Fragmentation des menschlichen Körpers.
IMI KNOEBELs (geb. 1940) Werke loten die Grenzen zwischen Form und Farbe aus, seine Drachenzeichnung verbindet spielerische Leichtigkeit mit klaren, reduzierten Formen, während die Papierarbeiten von GÜNTHER FÖRG (1952-2013) sich durch ihre kraftvolle Linienführung und subtile Farbnuancen auszeichnen und eine spannungsvolle Balance zwischen gestischer Freiheit und formaler Strenge schaffen. In Kombination hinterfragt GERHARD RICHTER (geb. 1932) in seinem Werk Grauer Spiegel (Reminiszenz) die Grenzen zwischen Abstraktion und Reflexion, indem sie den Betrachter selbst als Teil des Kunstwerks integriert und so die Wahrnehmung von Form und Raum transformiert.

Die Ausstellung lädt ein, über die Funktion von Abstraktion nachzudenken: Sie dient nicht nur als ästhetisches Ausdrucksmittel, sondern auch als Mittel, das Unsichtbare – Ideen, Emotionen, Visionen – in greifbare Erfahrungswelten zu übersetzen. Das Zusammenspiel der Werke zeigt, wie vielfältig der Moment sein kann, in dem das Abstrakte zur Form wird – sei es in der Subtilität einer Linie, im Chaos eines Farbfeldes oder in der konzeptuellen Kraft eines Raums (Text: Galerie Andreas Binder)